FK Pirmasens: Ex-Vizepräsident fällt mit neuen Sponsoren im Aufsichtsrat durch
Von PZ-Redakteur
Götz Krämer
Die Schnittmenge gibt es. Beiden geht es um den FK Pirmasens. Ansonsten liegen der vor eineinhalb Wochen von seinem Amt als Vizepräsident zurückgetretene Edgar Schütz und Emil Schweitzer als Präsident des Fußball-Oberligisten FK Pirmasens nicht auf einer Linie. Das wurde bei einem Pressegespräch am Donnerstagabend deutlich, bei dem Schütz die Gründe für seinen Rücktritt erläuterte. Er kündigte bei dieser Gelegenheit auch an, dass er bei den Neuwahlen im kommenden Jahr einen geeigneten Kandidaten für das Präsidentenamt präsentieren wird.
Das Fass zum Überlaufen brachte für Edgar Schütz, dass mit Ralph Barlog, dem Inhaber der in Münchweiler ansässigen Unicorn GmbH, und dem Pirmasenser Steuerberater Karsten Volberg zwei neue Großsponsoren beim FKP nicht zum Zug kamen. Schütz selbst und Aufsichtsratsmitglied Jürgen „Chick" Kölsch hatten vor Wochen den Kontakt zu den beiden gesucht und sind auf offene Ohren gestoßen. Die finanzielle Unterstützung von Barlog als Haupt- und Trikotsponsor und die Arbeitsleistung von Volberg im kaufmännischen Bereich hätten sich auf einen niedrigen sechsstelligen Betrag summiert, rechnet Schütz vor. Um die Summe einordnen zu können, erinnert er an die Höhe des jährlichen Etats des gesamten Vereins, der zwischen 250 000 und 300 000 Euro liege.
In der Aufsichtsratssitzung am 26. Januar trug Edgar Schütz vor, wie sich das Duo Barlog und Volberg und zwei weitere Sponsoren mit jeweils kleinen fünfstelligen Beträgen in die Vereinsarbeit beim FKP einbringen können. Statt der erhofften Begeisterung und Zustimmung habe er verständnislose Fragen gehört: „Was soll das? Der FKP hat doch schon einen Steuerberater". Obwohl Schütz zuvor betont habe, dass es nicht darum geht, Emil Schweitzer aus dem Amt zu drängen, seien Wörter wie „Königsmord" und „Majestätsbeleidigung" gefallen und er zum Rücktritt aufgefordert worden.
Einen Rücktritt vom Rücktritt hätte Edgar Schütz nicht ausgeschlossen, wenn die Vereinsführung den Kontakt zu Ralph Barlog und Karsten Volberg gesucht hätte, doch das passierte in den letzten zehn Tagen nicht.
Emil Schweitzer hingegen betont, dass er bereits vor der laufenden Saison mit Ralph Barlog über eine Sponsorentätigkeit beim FKP gesprochen hat. Diese sei nur deshalb nicht zustande gekommen, weil das Treffen zu kurz vor Saisonstart war.
Zu Internas äußere er sich nicht, sagte der Präsident gestern auf die Frage, ob er in der Aufsichtsratssitzung am 12. Januar seinen Rücktritt angeboten habe. „Wenn ich erkenne, dass eine andere Führungsmannschaft, die dem Verein gut tut, neue Sponsorengelder bringt und für einen neuen Stallgeruch sorgt, würde ich dieser Entwicklung nicht im Weg stehen", sagt Schweitzer. Allerdings verweist er darauf, dass er noch bis 2011 gewählt ist. Wenn neue Personen da sind, sei er bereit Gespräche zu führen, aber zwischen den Aufsichtsratssitzungen am 12. und 26. Januar sei niemand auf ihn zugekommen.
Von überstürztem Handeln hält er nichts. Der FKP habe einen Steuerberater, eine Geschäftsstelle und mit Ralf Meyer einen Hauptsponsor. Es bringe nichts, in der Zwischenwahlperiode die Pferde zu wechseln.
Den von Edgar Schütz erhobenen Vorwurf, die Vereinsführung erinnere in den letzten vier Jahren an eine Monarchie, wollte sich Emil Schweitzer nicht äußern. Als jüngstes Beispiel führt Schütz die Verpflichtung des Trainers Wendelin Guster an. Nicht mit der Person Guster habe er ein Problem, aber mit der Art und Weise der Verpflichtung. Im Aufsichtsrat habe er sich beschwert, dass er erstmals in acht Jahren als Vizepräsident nicht über die Verhandlungen mit dem neuen Trainer informiert war.
Keinen Hehl macht Emil Schweitzer daraus, dass Edgar Schütz und „Chick" Kölsch absichtlich nicht informiert waren. Wegen ihrer engen Bindung zum vorherigen Trainer Steven Dooley sei er nicht auf sie zugegangen, „sie aber auch nicht auf mich", betont Schweitzer. Die Guster-Verpflichtung habe er aber mit Mitgliedern des Präsidiums und des Aufsichtsrates abgestimmt.
Die Rolle der Aufsichtsratsmitglieder bewertet Edgar Schütz als wenig rühmlich. Die von ihm monierten Alleingänge des Präsidenten blieben ohne Konsequenzen. Der Aufsichtsrat würde im Nachhinein alles abnicken, weil es meist nur ein oder zwei Gegenstimmen gibt oder gab. Dieser Darstellung widerspricht Hans-Peter Arnold, der seit Ende der 90er Jahre im FKP-Aufsichtsrat sitzt. Der Aufsichtsrat sei ein unabhängiges Gremium und keine Abnickergesellschaft. „Wenn der Präsident Entscheidungen zum Wohle des Vereins trifft, kann das nicht schädlich sein", sagt Arnold, der Emil Schweitzers Vereinsführung vor allem in finanzieller Sicht sehr wohlwollend bewertet.
Eines der größten Anliegen von Edgar Schütz ist die Transparenz in der Führung des 850 Mitglieder großen Vereins. Er selbst sieht sich als Opfer mangelnder Offenheit, unter anderem weil ihm als Vizepräsident vor Monaten Einsicht auf den Stand des Vereinskontos bei der VR-Bank durch eine geänderte Pin-Nummer verwährt wurde.
Abseits der Diskussion auf höchster Ebene gibt es personell beim FKP Neuigkeiten. Pascal Ott ist ab sofort wieder als Trainer der zweiten Mannschaft in der Bezirksklasse tätig. Geschäftsführer Peter Korz verabschiedet sich spätestens zum Saisonende vom FKP.
Quelle: http://www.pirmasenser-zeitung.de
Die Rettung naht!?
Bleibt nur zu hoffen, dass die Karre noch nicht zu tief im Dreck steckt und auch beim FKP die Monarchie ein Ende findet.
Die letzten Tage war ich doch sehr verwundert, warum das Auto des Geschäftsführers schon sehr früh vorm Stadion zu sehen war

Sicherlich hat das nichts mit "Spurenverwischung" zu tun, er will sich bestimmt nur die letzten Monate seiner "Amtszeit" (?) nochmal so richtig ins Zeug legen.
